Praxis-Depesche 9/2002

Ecstasy plus viel trinken kann zu Hyponatriämie führen

Bisher wurden nur wenige Fälle von hypotoner hypoosmolarer Hyponatriämie nach dem Konsum von Ecstasy (MDMA) beschrieben.

Die 23-Jährige war bei Aufnahme bradykard und hyperton. Sie hatte lichtstarre, weite Pupillen und war komatös. Elf Stunden zuvor hatte sie zwei Tabletten Benzylpiperazin eingenommen, drei Stunden später eine Ecstasy-Tablette. Innerhalb weniger Stunden hatte sie zehn Liter getrunken, davon 1 l Wodka-Redbull. In der Klinik erlitt sie zwei generalisierte Krampfanfälle und musste intubiert werden. Ein Schädel-CT zeigte ein ausgeprägtes Hirnödem mit Herniation. Das Labor wies einen Natriumspiegel von 115 mmol/l bei einer Plasmaosmolalität von 246 mosm/kg nach. Natrium und Kalium im Urin waren vermindert. Trotz intensivmedizinischer Therapie kam es zu einem agonalen Diabetes insipidus, das Hirnödem nahm weiter zu und nach 57 Stunden trat der Tod ein.

Quelle: Balmelli, C: Tödliches Hirnödem nach Einnahme von Ecstasy und Benzylpiperazin, Zeitschrift: DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT, Ausgabe 126 (2001), Seiten: 809-811

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