Praxis-Depesche 20/2003

ED: Wen trifft es?

Typ-2-Diabetiker leiden häufiger und früher an erektiler Dysfunktion (ED). Welche klinischen und psychologischen Faktoren dabei eine Rolle spielen, wurde jetzt untersucht.

An der Studie nahmen 1460 Männer teil. 34% klagten über schwere (häufige) Erektionsprobleme und 24% über mäßige (gelegentliche) Schwierigkeiten. Der größte Risikofaktor blieb das Alter. Schwere ED korrelierte eindeutig mit dem Schweregrad des Diabetes. Bereits vorhandene Durchblutungsstörungen - auch der Mikrozirkulation - und das Vorliegen einer peripheren Neuropathie stellten Risikofaktoren für eine ausgeprägte ED dar. Klinische Korrelate waren kardiovaskuläre Erkrankungen sowie das Vorliegen einer Retinopathie. Am stärksten betroffen waren Männer mit vorhandener Neuropathie, die insulinabhängig waren: Hier klagten 65% über Erektionsstörungen. Patienten, die lediglich diätetisch eingestellt waren, litten nur in 19% an ED. Leichtere ED korrelierte nicht mit klinischen, sondern mit psychologischen Faktoren wie Vorhandensein und Schweregrad einer Depression. (JW)

Quelle: De Berardis, G: Identifying patients with type 2 diabetes with a higher likelihood of erectile dysfunction: the role of the interaction between clinical and psychological factors, Zeitschrift: JOURNAL OF UROLOGY, Ausgabe 169 (2003), Seiten: 1422-1428

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