Die rasche Korrektur der Anämie durch Epoetin beta bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs konnte in der BRAVE-Studie (Breast Cancer - Anaemia and the Value of Erythropoietin) gesichert werden. Die 463 Patientinnen erhielten eine Anthrazyklin- und/oder Taxan-haltige Chemotherapie und randomisiert entweder Epoetin beta (30 000 I.E. 1 x pro Woche) oder eine Standardbehandlung, die auch Transfusionen beinhalten konnte. Bei den 199 bislang ausgewerteten Patientinnen stieg der Hb-Wert im Studienarm mit Epoetin beta von inital 11,6 g/dl median auf 13,5 g/dl an, während es in der Kontrollgruppe keine Veränderung vom Ausgangswert gab. Inwieweit sich die Korrektur der Anämie auch in einer geringeren Tumorprogression und einem verlängerten Überleben äußert, wird die Endauswertung im Frühjahr 2005 zeigen, berichtete PD Dr. Gunter von Minckwitz, Frankfurt/M. Hinweise auf eine verringerte Progression liefert eine Metaanalyse von neun randomisiert-kontrollierten Studien mit 1413 Patienten mit hämatologischen und soliden Tumoren. Mit nur 0,62 Ereignissen pro Patientenjahr war die Progressionsrate bei den Epoetin-Patienten deutlich niedriger als in den Kontrollarmen (0,81 Ereignisse). Auch die Mortalität war unter Epoetin beta tendenziell geringer als bei Kontrollpatienten (0,31 vs. 0,32 Todesfälle pro Patientenjahr). (KA)
Tumor-Anämie
Praxis-Depesche 24/2004
Effektive Hb-Korrektur mit Epoetin beta
Die Chemotherapie beim Mammakarzinom ist effektiver, aber auch aggressiver geworden. Mögliche Folgen sind Anämie und Fatigue, die subjektiv als belastend empfunden werden. Mit rekombinantem Erythropoetin kann die Anämie jedoch wirksam behandelt werden. Auch die Prognose lässt sich vermutlich verbessern.