Lymphom

Arzt-Depesche 9/2019

Effektive Therapien in der Erstlinie nutzen

Bei der Behandlung des multiplen Myeloms (MM) sollte man die effektivsten Therapien besser gleich in der Erstlinie einsetzen, statt sie sich für spätere Therapielinien aufzuheben.
Wie Prof. Thierry Façon, Lille, Frankreich, betonte, stehen zur Behandlung des MM heute zahlreiche effektive und gut verträgliche Regime zur Verfügung, auf welche die meisten Patienten in Erstlinie auch ansprechen. Es gebe daher keinen Grund, mit dem Einsatz effektiver Therapieregime in Erstlinie zu warten. Façon verdeutliche diese Aussage mit Daten zur Erstlinientherapie mit Daratumumab in Kombination mit Bortezomib (Velcade), Melphalan und Prednison (D-VMP). Das Regime ist zugelassen für die Behandlung nicht transplantationsgeeigneter Patienten mit neu diagnostiziertem MM. In der Zulassungsstudie ALCYONE waren unter Hinzunahme von Daratumumab zu VMP (n = 350) gegenüber VMP allein (n = 356) nach median 27,8 Monaten mehr als doppelt so viele Patienten progressionsfrei (progressionsfreies Überleben, progression- free survival [PFS] 60 vs. 28 %, Hazard Ratio [HR] 0,43; p < 0,001). Das mediane PFS wurde unter D-VMP noch nicht erreicht, unter VMP beläuft es sich auf 19,1 Monate (p < 0,0001). Die Ansprechraten unter D-VMP mit 90,9 % waren deutlich höher als mit VMP, und fast viermal mehr Patienten erreichten unter D-VMP eine MRD(minimal residual disease)-Negativität (27 vs. 7 %). Prof. Meletios Dimopoulos, Athen, ergänzte den Vortrag mit aktuellen Daten der Studien POLLUX und CASTOR, die den hohen Stellenwert der Kombinationstherapie aus Daratumumab plus VMP in der zweiten Therapielinie des MM unterstreichen. OH
Quelle: Symposium:„Multiple myeloma at the cutting edge: What are the challenges we face today in our clinical practice?“, EHA-Kongress 2019, Amsterdam, 13.6.2019

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