Die Optische Kohärenz Tomographie (OCT) als nichtinvasive Bildgebung ist in der Ophthalmologie weit verbreitet und kann ischämische Läsionen in der Retina identifizieren. Diese Studie sollte herausfinden, ob „retinale ischämische perivaskuläre Läsionen“ (RIPLs) als Biomarker für kardiovaskuläre Erkrankungen dienen können.
Dazu wurden 84 Patient: innen mit dokumentierter CVD 76 gesunden Kontrollen gegenübergestellt. Die Anwesenheit von RIPLs wurde geprüft, und zusätzlich wurde der 10-Jahres-CVD-Risikorechner genutzt, um die Teilnehmer:innen in vier Kategorien zu differenzieren. Die Auswertung ergab, dass bei CVD-Patient:innen eine höhere Zahl an RIPLs gefunden wurde (2,8 vs. 0,8, p<0,001). Nach Adjustierung für Alter, Geschlecht, Rauchen, Blutdruck, Lipiden und HbA1C erhöhte sich das Risiko für CVD (Odds Ratio 1,6). Und bei Patient: innen mit hohem 10-Jahres-Risiko fanden sich deutlich mehr RIPLs als bei Patienten mit niedrigem Risiko. Da die Retina als Erweiterung des Gehirns betrachtet werden kann, sollten RIPLs eher als Indikatoren zerebraler Erkrankung angesehen werden als Koronargefäße. RIPLs könnten als zusätzlicher Biomarker zur Vorhersage einer zugrundeliegenden CVD herangezogen werden. VW