Dyskeratosis congenita

Praxis-Depesche 5/2008

Ein Erbleiden mit defekten Telomeren

Die angeborene Dyskeratose ist eine Erbkrankheit von erheblicher klinischer und genetischer Heterogenität. Aufgrund ihrer klinischen und pathologischen Merkmale kann man sie auch als ein Syndrom vorzeitiger Alterung bezeichnen. Eine Übersicht aus London.

Klinisch ist die Dyskeratosis congenita durch eine Trias von Haut- und Schleimhautanomalien gekennzeichnet: abnorme Hautpigmentierung, Nageldystrophie und Leukoplakie der Mukosa. Darüber hinaus sind oft noch weitere Anomalien an verschiedenen Organen zu beobachten (u. a. an Zähnen, Augen, Nerven, Lunge, Skelett), so dass ein heterogenes Bild entsteht. Knochenmarksversagen und erhöhte Anfälligkeit für Malignome zählen ebenfalls zu den typischen Merkmalen der angeborenen Dyskeratose.

Genetisch lassen sich drei Subtypen unterscheiden: die X-chromosomal-rezessive Form weist Mutationen in DKC1 auf, dem Dyskerin kodierenden Gen. Die autosomal-dominante Form zeigt heterogene Mutationen in TERC oder TERT (RNA- bzw. Enzymkomponenten der Telomerase). Bei der autosomal-rezessiven Dyskeratose schließlich sind die beteiligten Gene noch weitgehend unbekannt.

Das Leiden gilt als Folge einer Chromosomeninstabilität aufgrund eines Telomerase-Mangels, der durch Mutationen in den Genen DKC1, TERC oder TERT verursacht wird. Bei Patienten mit DKC1-Mutationen können auch Defekte in der ribosomalen RNA-Modifizierung, der Ribo­somen­-Bioge­nese, der Translationskontrolle oder der mRNA-Teilung an der Pathogenese beteiligt sein. Da Komponenten des Telomerasekomplexes bei allen Formen involviert sind und die Patien­ten kurze Telomere aufweisen, hält man die Dyskeratosis congenita primär für eine Krankheit mit defekten Telomeren.

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