Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 5/2019

Ein seltenes, aber folgenschweres Problem

Abnorme Verbindungen zwischen weiblichem Genital- und Harntrakt, Darm oder Haut belasten die betroffenen Frauen schwer. Sie sind in Entwicklungsländern meist die Folge von Entbindungsproblemen; im Westen sind chirurgische Eingriffe, Bestrahlung oder chronische Darmentzündungen die häufigsten Ursachen.
Zur Therapie kommt man manchmal mit früher Langzeit-Drainage (mittels Katheter oder durch Enterostomie) aus. Meist muss aber operiert werden. Urologen gehen meist abdominal vor, Gynäkologen via Vagina, Gastroenterologen auf verschiedenen Wegen. Multiple Reoperationen sind eher die Regel als die Ausnahme. In Norwegen richtete man ein Zentrum ein, in dem gynäkologische Fisteln konzentriert von Spezialisten behandelt werden sollen. In diesem Zusammenhang untersuchte man, wie häufig solche Läsionen in dem Land vorkommen und welche Methoden zur Therapie eingesetzt werden. Von der betrachteten Population waren 1.627 Frauen mit der Diagnose einer genitalen Fistel stationär aufgenommen worden. In 29 % handelte es sich um eine urogenitale, in 55 % um eine enterogenitale, in 3 % um eine genitokutane und in 2 % um eine kombinierte Fistel zu Harntrakt und Darm. WE
Quelle: Borseth KF et al.: Incidence of gynecological fistulka and its surgical ... Act Obstet Gynecol Scand 2019; 98: 1120-6

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