Phytobezoar

Praxis-Depesche 10/2018

Eine endoskopische Herausforderung

Ein Bezoar ist ein gastraler Fremdkörper, der aus unverdaulichem Material besteht. Wie eine Kasuistik zeigt, lässt er sich meist ohne Probleme endoskopisch beseitigen.
Ein 76-Jähriger klagte über anhaltende Dyspepsie und epigastrischen Schmerz. Eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie offenbarte ein ca. 10 cm großes Phytobezoar mit einem Druckulkus an der Angulusfalte. Das Phytobezoar wurde endoskopisch fragmentiert. Eine Kontrollgastroskopie nach sechs Monaten zeigte keine Faserreste.
Der Bezoar („Magenstein“) ist ein seltener Fremdkörper im Magen, der aus unverdaulichem Material, meist aus Fasern (Phytobezoar) besteht, seltener aus Haaren (Trichobezoar). Betroffen sind vor allem Patienten mit einer gastralen Motilitätsstörung, insbesondere nach bariatrischem Eingriff. Aber nicht immer findet sich eine Ursache, und nicht immer sind die Patienten symptomatisch. Wenn Symptome geklagt werden, sind sie meist unspezifisch (Druck und/oder Schmerzen im Epigastrium) und lassen an ein Ulkus oder Dyspepsie denken. Bei einem sekundären Druckulkus kann es auch zu einer oberen gastrointestinalen Blutung kommen. Die Therapie der Wahl ist die endoskopische Fragmentierung, wobei Spülungen mit Cola die Sache erleichtern. PS
Quelle: Ugenti I et al.: Successful endoscopic treatment of gastric phytobezoar: A case report. Int J Surg Case Rep 2017; 37: 45-7
ICD-Codes: T18.9

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