Kasuistik

Gyn-Depesche 5/2019

Eine heilbare „Demenz“

Gelegentlich wird in der Literatur von Tumoren in der Hypophyse mit verstärkter oder reduzierter endokriner Aktivität berichtet, die zuerst durch eine Demenz auffallen. Werden sie früh erkannt und wirksam behandelt, ist die Prognose günstig.
Einen solchen Fall beschreibt eine japanische Arbeitsgruppe. Es handelte sich um einen 72-jährigen Mann, dessen Beschwerden in intellektuellen Einbußen, verlangsamtem Denken, Bradykinesie, Anorexie, Probleme beim Ankleiden und Abfall der Leistungsfähigkeit bestanden. Die körperliche Untersuchung war weitgehend unauffällig. Man fertigte wegen der Demenz-Symptomatik ein zerebrales MRI an. Dabei fand sich ein Hypophysentumor (maximaler Durchmesser 18 mm) mit einem verstärkten Gadoliniumsignal. Die Hormonanalysen nach Stimulationstests ergaben reduzierte Aktivitäten von ACTH/Cortisol, Wachstumshormon und LH/FSH. Man diagnostizierte ein symptomatisches Hypophysenadenom und nahm eine komplette transsphenoidale Resektion vor. Die Histologie sprach für ein gonadotropes Adenom. Der Patient wurde unter Hydrocortison (15 mg/d) entlassen. Endokrine Toleranztests zwei Monate später zeigten normalisierte oder gebesserte Reaktionen. Auf der modifizierten Rankin-Skala ergab sich ein Wert von 0. WE
Quelle: Morinaga Y et al.: Effectiveness of endoscopic transsphenoidal surgery for gonadotroph ... Intractable Rare Dis Res 2019; 8: 217-20

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