Hämolytische Anämie nach Lungentransplantation

Praxis-Depesche 21/2003

Eine immunologische Ursache ist wahrscheinlich

In einer retrospektiven Kohortenstudie untersuchten Schweizer Wissenschaftler die Prävalenz der hämolytischen Anämie nach einer Lungentransplantation. Aus den Daten folgern sie auf den möglichen pathogenetischen Mechanismus.

Während bei drei der 84 Patienten die hämolytische Anämie vermutlich durch eine Zytomegalie-Infektion oder durch Nebenwirkungen von Medikamenten hervorgerufen wurde, entwickelte sich in 16 der verbleibenden 81 untersuchten Fälle eine ansonsten unerklärbare Hämolyse. Mit einer Ausnahme trat die Hämolyse innerhalb des ersten Jahres nach der Operation auf. Sie war bei 14 Patienten von leichtem bis moderatem Schweregrad. Eine Fall-Kontroll-Studie ergab, dass die hämolytische Anämie weniger häufig bei Patienten auftrat, die eine immunsuppressive Therapie mit Mycophenolat-mofetil und eine intravenöse Zytomegalie-Prophylaxe mit Immunglobulinen erhalten hatten.

Quelle: Riechsteiner, G: Haemolytic anaemia after lung transplantation: an immune-mediated phenomenon?, Zeitschrift: Swiss Medical Weekly, Ausgabe 133 (2003), Seiten: 143-147

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