Besseres neurologisches Outcome

Praxis-Depesche 3/2020

Eine Ode an die AED

An vielen öffentlichen Plätzen und in behördlichen Einrichtungen findet man mittlerweile AED, also automatisierte externe Defibrillatoren zur Anwendung durch Laien. Aber verbessern diese Geräte in der Praxis eigentlich das Outcome von Patienten?
Bei über 80 % der durch Laien mit AED durchgeführten Reanimationen (CPR) erlangt der Patient trotz aller Bemühungen vor Eintreffen in der Notaufnahme keinen stabilen Kreislauf. Doch wie ist das neurologische Outcome? Dazu wurden in eine retrospektiven Studie über 1,2 Mio. Patienten mit plötzlichem Herztod außerhalb des Krankenhauses (OHCA, out of hospital cardiac arrest) analysiert. Bei genau 28.019 wurde eine Laien-Reanimation mit AED durchgeführt. 8,0 % erlangten trotz CPR und Defibrillation keinen spontanen Kreislauf, und bei 89,5 % gelang dies nicht durch alleinige CPR. Allerdings zeigte sich auch, dass die Patienten, die defibrilliert worden waren, ein signifikant besseres neurologisches Outcome aufwiesen (37,7 % versus 22,6 %; p < 0,0001). Die Chance erhöhte sich durch den AED-Einsatz um 45 %. Auch das 30-Tage- Überleben war mit AED signifikant länger (44,0 % vs. 31,8 %). Es ist deutlich: Der Einsatz von AED im Setting der Laien-Reanimation lohnt sich für Patienten durchaus. CB
Quelle: Nakashima T et al.: Public-access defibrillation and neurological outcomes in patients with out-of-hospital cardiac arrest in Japan: a population-based cohort study. LANCET 2019; 394: 2255-62

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