Das Kernspintomogramm brachte es an den Tag

Praxis-Depesche 1/2003

Eine orbitale Myositis verursachte Cluster-Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerzen betreffen meist Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, während an einer orbitalen Myositis häufiger Frauen erkranken. Offenbar kann hinter Cluster-Kopfschmerzen jedoch ebenfalls eine orbitale Myositis stecken.

Neuroophthalmologen der Harvard-Universität berichten von einem Patienten, der im Alter von 24 Jahren zum ersten Mal Cluster-Kopfschmerzen entwickelte. Er hatte einseitige, rezidivierende, starke Kopfschmerzen, verbunden mit Augentränen, konjunktivaler Hyperämie, Exophthalmus und verstopfter Nase. Die Kopfschmerzen wurden manchmal durch Alkohol-Genuss getriggert. Auffallend war die längere Dauer der Kopfschmerzen. Neurologische und ophthalmologische Untersuchungen blieben jedoch unauffällig. Die Kopfschmerzen sprachen gut auf eine Kortison-Behandlung an. Die Anfälle häuften sich in Frühjahr und Herbst, immer auf der rechten Seite. Im sechsten Jahr bekam der Patient plötzlich einen linksseitigen Anfall mit retroorbitalen Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen, Augentränen, Exophthalmus und Ptosis. Diese Anfälle wiederholten sich in kurzen Abständen mit zunehmender Stärke, sprachen aber stets gut auf Prednison an. Ein Kontrastmittel-MRT mit Angiographie ergab schließlich eine orbitale Myositis als Ursache.

Quelle: Lee, MS: Orbital myositis posing as cluster headache, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 59 (2002), Seiten: 635-636

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