In den USA hatten sich zwei prospektive Studien mit dem Zusammenhang von Ernährung und Brustkrebs beschäftigt. Weniger ungesunde „westliche“ Ernährung und mehr „vernünftige“ Kost verminderten die Sterblichkeit, soweit sie nichts mit Brustkrebs zu tun hatte. Da man aber unter gesunder Ernährung überall etwas anderes versteht, ging man am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg dem Zusammenhang erneut nach. Die Studie umfasste 2522 postmenopausale Frauen mit Brustkrebs, von denen Daten zur Ernährung vorlagen.
Man identifizierte einen gesunden Ernährungstyp mit viel Gemüse und Obst sowie Pflanzenöl und einen ungesunden mit reichlich rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Frittierfett. Letztere Ernährungsweise war mit einem erhöhten Risiko für nicht brustkrebsbezogene Mortalität verbunden. Zusammenhänge mit Brustkrebs-Mortalität oder mit Brustkrebs-Rezidivrisiko fand man nicht. Bei gesunder Ernährung waren Gesamtmortalität und Brustkrebs-Rezidivrisiko (bei Stadium I bis IIIa) reduziert.
Die Heidelberger Erkenntnisse unterscheiden sich etwas von den amerikanischen. Man konnte z. B. nicht zwischen mageren oder fetten Milchprodukten oder zwischen Vollkorn und raffinierten Getreideprodukten unterscheiden.
Sich gesund zu ernähren, lohnt sich jedenfalls im Hinblick auf die Lebenserwartung, mit oder ohne Brustkrebs-Anamnese. Vor allem die kardiovaskuläre Gesundheit profitiert davon. WE