Dauer der Honeymoon-Phase bei Typ-1-Diabetes

Praxis-Depesche 6/2020

Einfluss auf Autoimmunerkrankungen?

Während der Erkrankung mit Diabetes mellitus Typ 1 erleben einige Patienten eine Phase der partiellen klinischen Remission, die „Honeymoon-Phase“. Ihre Dauer könnte Einfluss auf die Entwicklung weiterer Autoimmunerkrankungen haben.
In einer retrospektiven Studie sollte der Einfluss der Insulinproduktion auf das Immunsystem nach dem Ausbruch von Diabetes evaluiert werden. Die Entwicklung anderer Autoimmunkrankheiten könnte mit der Dauer der Honeymoon- Periode zusammenhängen, mutmaßen die Autoren. Die Daten von 159 analysierten Patienten zeigen, dass die Screening- Programme zur Erkennung anderer Autoimmunkrankheiten in den ersten zehn Jahren nach dem Auftreten von DM1 von entscheidender Bedeutung sind. So haben insbesondere Kinder, die jünger als vier Jahre zu Beginn ihres DM1 sind, ein hohes Risiko, eine Zöliakie zu entwickeln. Die Patienten, die mehr als 297 Tage eine partielle klinische Remission erfahren haben, scheinen ein höheres Risiko zu haben, eine weitere mit Diabetes assoziierte Autoimmunerkrankung zu entwickeln als Patienten mit kürzerer partieller klinischer Remission.
Sollte es aus metabolischer Sicht wichtig sein, die Honeymoon-Phase zu verlängern, so seien lange Nachbeobachtungen erforderlich, um sicherzustellen, dass das Risiko für andere Autoimmunerkrankungen nicht steigt. VW
Quelle: Ozen G et al.: The association of autoimmune diseases with type 1 diabetes mellitus in children depends also by the length of partial clinical remission phase (honeymoon). International Journal of Endocrinology 2020; Article ID 2630827, https://doi.org/10.1155/2020/2630827

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