In der Studie (Arlot ME) wurden transiliakale (Hüft-) Knochenbiopsien analysiert, die im Rahmen der SOTI-, TROPOS- und STRATOS-Studie gewonnen worden waren, und zwar bei Patientinnen, die ab Studienbeginn über ein, zwei, drei, vier oder fünf Jahre Strontiumranelat (2 g/d) oder Plazebo erhalten hatten. Alle Patientinnen bekamen zusätzlich Kalzium und Vitamin D.
Die Studienergebnisse belegen den dualen Mechanismus von Strontiumranelat. Es wirkt sowohl über die Zunahme der Knochenbildung als auch die Verringerung der Knochenresorption. Dadurch wird der natürliche Prozess der Knochenerneuerung zugunsten des Knochenaufbaus rebalanciert. Die Effektivität von Strontiumranelat auf die Knochenbildung spiegelte sich in einer größeren Osteoblasten-Oberfläche (+ 38%) und höheren Mineralappositionsraten (MAR) in Spongiosa (+ 8%) und Kortikalis (+ 11%) wider. Die Osteoklasten-Oberfläche und -Zahl tendierte zur Abnahme. Darüber hinaus zeigten die Biopsien die unverändert gute Qualität des neu gebildeten Knochens. Patientinnen, die über bis zu fünf Jahre mit Strontiumranelat behandelt worden waren, produzierten lamellären Knochen, der weder Mineralisationsdefekte noch Fibrosen aufwies. Dies bedeutet ein hohes Maß an Therapiesicherheit auch in der Langzeitanwendung.
Die Ergebnisse bestätigen den einzigartigen Wirkmechanismus von Strontiumranelat mit Zunahme der Neubildung und Abnahme der Resorption von Knochen, wodurch es sich von anderen medikamentösen Therapieoptionen der Osteoporose unterscheidet. (GS)