Seit ihrer Gründung im Jahre 1965 organisiert die European Association for the Study of Diabetes (EASD) jedes Jahr ein Treffen, das inzwischen zum weltweit größten Kongress zum Thema Diabetes geworden ist. Heur fand es in Amsterdam statt. Und wie immer wurde über Erkenntnisse diskutiert, die hergebrachte Denkmuster sprengen.
Viel Eiweiß, weniger Gewicht
Eine griechische Arbeitsgruppe unter der Leitung von E. Papakonstantinou untersuchte in einer randomisierten Studie im Cross-over-Design den Einfluss einer jeweils vierwöchigen eiweißreichen (30% Eiweiß, 50% Kohlenhydrate, 20% Fett) und einer fettreichen Diät (15% Eiweiß, 50% Kohlenhydrate, 35% Fett) auf Blutdruck, Triglyzeride, HbA1c sowie Blutzucker und Serum-Insulin von 17 Patienten mit frühem Typ-2-Diabetes.
Unter der eiweißreichen Diät gingen Blutdruck und Triglyzeride signifikant stärker zurück als unter der fettreichen Kost. Während die eiweißreiche Ernährung das HbA1c signifikant verringerte, war für die fettreiche Diät kein Einfluss zu beobachten. Hinsichtlich der Reduktion von BZ und Insulin sowie von Gesamt- und LDL-Cholesterin unterschieden sich die beiden Ernährungsformen nicht.
Einen positiven Effekt einer dreimonatigen eiweißreichen-Diät (30% Eiweiß, 40% Kohlenhydrate, 30% Fett) im Vergleich zur Standard-Diät (15% Eiweiß, 55% Kohlenhydrate, 30% Fett) auf Parameter des Glukose- und Lipid-Stoffwechsels von Typ-2-Diabetikern beobachtet auch eine Arbeitsgruppe um B. Tripp aus Österreich. Zwar sank das Körpergewicht in beiden Gruppen, unter der eiweißreichen Kost jedoch deutlich stärker. Ausschließlich bei eiweißreicher Ernährung sanken die erforderliche Insulin-Dosis, der HbA1c-Wert, die Triglyzeride sowie der diastolische Blutdruck und die Fettmasse. Die Standarddiät zeigte dagegen keine Effekte auf die entsprechenden Parameter. Die Autoren führen die positive Wirkung der eiweißreichen Kost auf die signifikant stärkere Gewichtsreduktion der Diabetiker zurück.
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