US-Wissenschaftler führten eine randomisierte Studie mit 1136 Patienten durch, bei denen man ein abdominelles Aortenaneurysma von 4,0 bis 5,4 cm Durchmesser diagnostiziert hatte. 569 wurden elektiv operiert, die übrigen 567 beobachtet. Am Ende des Follow-up (im Mittel 4,9 Jahre) waren 61,6% der Patienten aus der Beobachtungsgruppe ebenfalls operiert worden, weil sich das Aneurysma auf mehr als 5,5 cm vergrößert hatte oder symptomatisch geworden war. Die Mortalitätsraten (alle Ursachen) der beiden Gruppen unterschieden sich nicht. Bei den elektiv operierten Patienten betrug die OP-Letalität 2,7%. Insgesamt starben in dieser Gruppe 3,0% der Patienten infolge ihres Aneurysmas. Von den beobachteten Patienten erlitten elf eine Aneurysma-Ruptur (siebenmal tödlich). Zu ähnlichen Resultaten kam eine britische Studie mit 1090 Patienten (im Schnitt acht Jahre nachbeobachtet). Auch hier war die frühzeitige elektive OP bei kleinem Aneurysma quoad vitam nicht günstiger als abwartendes Verhalten.
Kleines Aortenaneurysma
Praxis-Depesche 18/2002
Elektive Operation ist kein Muss
Sollten kleine abdominelle Aortenaneurysmen möglichst schnell elektiv operiert werden oder ist es sinnvoller, erst einmal abzuwarten?
Quelle: Thompson, RW: Detection and managment of small aortic aneurysms, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 346 (2002), Seiten: 1484-1485: , Zeitschrift: , Ausgabe (): , Zeitschrift: , Ausgabe ()