Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin

Praxis-Depesche 6/2018

Endoskopische Vollwand-Resektion – SGLT-Dualinhibition – Check-up 35

„Innere Medizin – Medizin für den ganzen Menschen“ lautete das Motto der 124. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Trotz erfolgreicher Spezialisierung solle dieser holistische Ansatz die Diagnostik und Therapie leiten, so der Kongresspräsident Prof. Cornel Sieber, Regensburg.

Endoskopische Vollwand-Resektion

Wenn man Patienten eine Operation ersparen kann, ist das immer eine gute Sache. Bei Neoplasien im unteren Gastrointestinaltrakt kann das z. B. die endoskopische transmurale Vollwandresektion (EFTR, endoscopic full-thickness resection) ermöglichen. In einer Triple-center-Fallserie wurde nun ein solches EFTR-System evaluiert.
Bei der Prozedur wird das Gerät durch ein Standard-Koloskop bis zur Läsion geführt, die Läsion mit einer kleinen Zange gegriffen, in einen Kanal hochgezogen, das kleine Vollwandresektat elektrisch abgetragen und schließlich die Darmwand mit einem Clip unterhalb der Läsion verschlossen. 49 Läsionen wurden zwischen 2014 und 2017 so an drei Kliniken behandelt (21 Rezidivadenome/Läsionen mit fehlender Abhebbarkeit, 21 high-grade intraepitheliale Neoplasien/intramukosales Adenokarzinom, 6 submuköse NET, 1 Metastase eines malignen Melanoms). 77,6% der Befunde konnten mittels EFTR komplett reseziert werden (R0) und 22,4% inkomplett (R1/2). Bei 16,3% war eine Nachoperation notwendig, und in drei Fällen zeigte das Resektat den Befund einer Lymphgefäßinfiltration. Es kam zu einer Hb-relevanten Nachblutung, einen Prozedur-Abbruch, eine Perforation am Sigma und eine inkomplette Abtragung wegen Gerätefehlfunktion.
Die Autoren schlussfolgern, dass bei mehr als zwei Drittel aller Patienten mit Non-lifting-sign der Läsion, fortgeschrittener Histologie eines Kolonadenoms oder submuköse Raumforderungen auf eine Operation verzichtet werden kann, da eine EFTR machbar ist.
 

SGLT1/2-Dual-Inhibition bei Diabetes mellitus Typ 1

Die SGLT2-Hemmung ist bei der Behandlung von Diabetikern bereits etabliert. Aktuell wird nun ein neuer Wirkstoff, Sotagliflozin, der sowohl SGLT2 als auch zusätzlich SGLT1 inhibiert, erprobt. SGLT2-Inhibition reduziert die renale Glucose-Reabsorption, SGLT1-Hemmung verzögert und reduziert die Glucose-Absorption im proximalen Dünndarm. Jetzt wurden die ersten Ergebnisse (nach 24 Wochen) der inTandem2-Studie präsentiert.
Doppelblind wurden 782 Typ-1-Diabetiker (Insulinpumpe oder -spritzentherapie) mit Sotagliflozin 200 mg, 400 mg oder Plazebo behandelt. Vor Studienstart wurde sechs Wochen lang die Insulintherapie optimiert. Dabei zeigte sich nun, dass der präspezifizierte Nettobenefit-Endpunkt mit Sotagliflozin versus Plazebo erreicht wurde. Die Nebenwirkungen waren in allen Gruppen vergleichbar, allerdings kam es in den Sotagliflozin-Armen zu mehr genitalen Pilzinfektionen, Diarrhoen und diabetischen Ketoazidosen. Statistisch signifikant und klinisch bedeutsam erreichte Sotagliflozin demnach nach 24 Wochen den primären Studienendpunkt signifikant.

Kasuistik: Sehr seltene kardiale Anomalie

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