Praxistipp

Praxis-Depesche 1-2/2020

Eosinophile bei COPD stabil

Der Wert der eosinophilen Granulozyten im Blut (Eos) ist ein wichtiger Marker bei der Diagnose und Therapie der COPD. Insbesondere die Sinnhaftigkeit einer ICS-Therapie (inhalative Kortikosteroide) wird heute häufig vom Eos-Wert abhängig gemacht. Als Schwellenwert gelten 300 Zellen/μl. Aber wie stabil ist der Eos-Wert eines individuellen Patienten eigentlich im zeitlichen Verlauf?
Bei 225 Patienten der COPD-MAP-Kohorte wurde nun genau das untersucht. Bei allen Patienten, die eine stabil eingestellte COPD aufwiesen, lagen zwei Blutbestimmungen der Eos im Abstand von zwölf Monaten vor. Zur weiteren Berechnung verwendeten die Autoren die von der GOLD-Initiative vorgegebenen Grenzwerte von <100, 100 bis 300 und >300 Eosinophile/ μl. Insgesamt zeigten die Eos- Werte eine gute Stabilität – veränderten sich über die Zeit also kaum. 69,3 % der Patienten blieben über den Untersuchungszeitraum in der gleichen GOLD-Eos-Kategorie, und 85,3 % der Patienten mit den niedrigsten Eos- Werten blieben ebenfalls stabil. Für die Therapieenscheidung für oder gegen eine ICS kann man sich auf die Blut-Eos-Werte bei COPD-Patienten gut „verlassen“. CB
Quelle: Long GH et al.: The stability of blood eosinophils in chronic obstructive pulmonary disease. Respir Res 2020; 21: 15
ICD-Codes: J44.9

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