Eine 45-jährige Krankenschwester litt unter einer schweren Druck-Urtikaria vom verzögerten Typ, charakterisiert durch schmerzhafte Hautschwellungen, die einige Stunden nach Einwirken von mechanischem Druck entstanden. In der Anamnese fanden sich keine Hinweise auf eine Atopie, Hauttests auf alle gängigen Allergene verliefen negativ. Die schwere Symptomatik ließ sich bei der Patientin erst unter einer Kombinationstherapie mit monatlichen Kortikosteroid-Injektionen und der täglichen Einnahme von Antihistaminika unter Kontrolle bringen. H1-Rezeptorenblocker als Monotherapie waren bei dieser Patientin nicht ausreichend wirksam. Als im Verlauf der dreijährigen Kortikoidbehandlung typische Steroid-Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Akne auftraten, unternahm man einen Therapieversuch mit 10 mg/d Montelukast - unter Beibehaltung der Komedikation mit dem Antihistaminikum Cetirizin. Seitdem ist die Patientin beschwerdefrei. (bk)
Physikalische Urtikaria
Praxis-Depesche 4/2001
Erfolgreiche Therapie mit Montelukast
Montelukast ist ein Leukotrienrezeptor-Antagonist, der bei uns zur additiven Asthmatherapie zugelassen ist. Möglicherweise profitieren aber auch Patienten mit einer Urtikaria von diesem Medikament, so ein Fallbericht aus Israel.
Quelle: Berkun, Y: Successful treatment of delayed pressure urticaria with montelukast, Zeitschrift: ALLERGY, Ausgabe 55 (2000), Seiten: 203-204