Umweltmedizin

Praxis-Depesche 11/2020

Erhöht Bisphenol A die Mortalität?

Die Chemikalie Bisphenol A (BPA) ist in vielen Gebrauchsgegenständen aus Kunststoff, wie Plastikflaschen, Spielzeug etc. enthalten. Eine Studie aus den USA zeigt auf, dass BBPA im Urin nachweisbar und mit einer erhöhten Mortalität verbunden ist.
Eine aktuelle Studie untersuchte einen möglichen Zusammenhang zwischen der Exposition von BPA und der Sterblichkeit in einem mittleren Beobachtungszeitraum von rund zehn Jahren. Die national repräsentative Kohortenstudie schloss 3.883 Erwachsene ab 20 Jahren ein, die an der US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey 2003 - 2008 teilnahmen und Urinproben für die Messung der BPA-Spiegel bereitstellten. Die Teilnehmer wurden anhand der Werte in Gruppen eingeteilt. Im Follow-up-Zeitraum traten 344 Todesfälle auf, darunter 71 Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 75 krebsbedingte Todesfälle. Teilnehmer mit höheren BPA-Werten im Urin hatten ein höheres Mortalitätsrisiko. Nach Berücksichtigung bekannter Einflussfaktoren wurde eine statistisch signifikant erhöhte Gesamtsterblichkeit (um K49 %) der Gruppe mit höherer Exposition gegenüber der niedrig exponierten Gruppe aufgezeigt. Das Risiko für die Mortalität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen war um 46 % erhöht. Es sind noch weitere Studien erforderlich, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu bestimmen. DM
Quelle: Bao W et al.: Association between bisphenol A exposure and risk of all-cause and cause-specific mortality in US adults. JAMA Netw Open 2020; 3(8): e2011620

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x