Schwanger in höherem Lebensalter

Praxis-Depesche 10/2018

Erhöhtes Apoplexrisiko?

Mit den Möglichkeiten der assistierten Reproduktion wächst die Zahl der Frauen, die noch in fortgeschrittenem Alter schwanger werden. Wie sich das längerfristig auf deren Gesundheit auswirkt, ist unklar. Jetzt gibt es dazu neue Daten.
In der Studie wurden Verlaufsdaten von 72 221 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren berücksichtigt. 4,6% dieser Frauen waren bei ihrer letzten Schwangerschaft über 39 Jahre alt gewesen. Man erfasste die Häufigkeit verschiedener kardiovaskulärer Ereignisse innerhalb eines mittleren Beobachtungszeitraums von 12±1 Jahren.
Bei den Frauen, die in fortgeschrittenem Alter schwanger gewesen waren, trat im Vergleich zu Frauen mit Schwangerschaften in jüngerem Alter signifikant häufiger ein ischämischer Insult (3,8% vs. 2,4%), hämorrhagischer Insult (1,0% vs. 0,5%) oder kardiovaskulär verursachter Tod (3,9% vs. 2,3%) ein. Nach Adjustierung ergab sich für Frauen nach einer Schwangerschaft in höherem Lebensalter ein um 50% höheres Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall (HR 1,5; 95% KI 1,0-2,1).
Hinweise darauf, dass die Risikoerhöhung mit der häufigeren Einnahme von Antikoagulanzien zusammenhängt, konnte zwar nach Adjustierung für diesen Faktor nicht bestätigt werden, ganz ausgeschlossen ist ein solcher Zusammenhang aber nicht. TH
Quelle: Quereshi AI et al.: Pregnancy in advanced age ... Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 409.e1-409.e6
ICD-Codes: I64

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