Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 4/2019

Erhöhtes E/e' zeigt Herzinsuffizienz

Nach einer Metaanalyse lassen sich auch bei Diabetikern ohne kardiovasku läre  Erkrankung oft schon Anzeichen einer diastolischen Dysfunktion erkennen.

Um die diastolische Funktion abzuschätzen bzw. auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) zu testen, wird meist der Herzfüllungsindex E/e' herangezogen. In einer Metaanalyse über 15 Querschnittsstudien stellte eine italienische Arbeitsgruppe die E/e'-Daten von insgesamt 877 Typ-2-Diabetikern denjenigen von 1.193 nicht-diabetischen Kontrollen gegenüber. Keiner der eingeschlossenen Diabetiker wies, abgesehen von Hypertonie, eine kardiovaskuläre Erkrankung auf.
Im Ergebnis zeigten die diabetischen Patienten im Schnitt einen signifikant höheren Füllungsindex als die Kontrollen (gewichtete mittlere Differenz WMD 2,02; 95%-KI 1,35 - 2,70; p < 0,001). Der Zusammenhang erwies sich als unabhängig von der glykämischen Kontrolle, und war selbst bei Patienten ohne komplizierte Hypertonie nachweisbar.
Die Autoren vermuten, dass die diastolische Einschränkung eine frühe direkte Folge der Diabeteserkrankung darstellt. Denn Hyperinsulinämie und Dysglykämie können bekanntermaßen schon Jahre vor der offenkundigen Manifestation des Diabetes bestehen. Laut den Autoren könnten bis zu 75 % aller Patienten mit Typ-2-Diabetes eine linksventrikuläre Dysfunktion auweisen. OH
Quelle:

Zoppini G et al.: The E/e' ratio difference between subjects with ... PLoS One 2018; 13(12): e0209794

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x