Um die diastolische Funktion abzuschätzen bzw. auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) zu testen, wird meist der Herzfüllungsindex E/e' herangezogen. In einer Metaanalyse über 15 Querschnittsstudien stellte eine italienische Arbeitsgruppe die E/e'-Daten von insgesamt 877 Typ-2-Diabetikern denjenigen von 1.193 nicht-diabetischen Kontrollen gegenüber. Keiner der eingeschlossenen Diabetiker wies, abgesehen von Hypertonie, eine kardiovaskuläre Erkrankung auf.
Im Ergebnis zeigten die diabetischen Patienten im Schnitt einen signifikant höheren Füllungsindex als die Kontrollen (gewichtete mittlere Differenz WMD 2,02; 95%-KI 1,35 - 2,70; p < 0,001). Der Zusammenhang erwies sich als unabhängig von der glykämischen Kontrolle, und war selbst bei Patienten ohne komplizierte Hypertonie nachweisbar.
Die Autoren vermuten, dass die diastolische Einschränkung eine frühe direkte Folge der Diabeteserkrankung darstellt. Denn Hyperinsulinämie und Dysglykämie können bekanntermaßen schon Jahre vor der offenkundigen Manifestation des Diabetes bestehen. Laut den Autoren könnten bis zu 75 % aller Patienten mit Typ-2-Diabetes eine linksventrikuläre Dysfunktion auweisen. OH