Riskante Verhütung

Praxis-Depesche 20/2001

Erhöhen Pillen der dritten Generation das Thromboserisiko?

Seit etwa fünf Jahren, als die oralen Kontrazeptiva der dritten Generation als Verursacher venöser Thromboembolien entdeckt wurden, gab es immer wieder Studien zu diesem Thema. Die unterschiedlichen Resultate dieser Untersuchungen verunsicherten Ärzte und Patientinnen gleichermaßen; die oralen Kontrazeptiva (OK) der dritten Generation gerieten regelrecht in Verruf. Zu Recht?

Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, wurden sämtliche zu diesem Thema verfügbaren Publikationen der Jahre 1995 bis 2000 überprüft. Demnach erhöht die Anwendung von OK der dritten, verglichen mit OK der zweiten Generation, das Risiko einer venösen Thrombose oder Thromboembolie um das 1,7fache. Am höchsten ist die Gefahr einer Thrombose bei Ersteinstellung mit einem OK der dritten Generation (6,6 Fälle in 10 000 Jahren). Todesfälle sind selten, aber auch weniger drastische Komplikationen können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. FAZIT: Pillen, die Gestoden und Desogestrel enthalten, sind mit einem höheren Thromboserisiko verbunden als Levonorgestrel-haltige orale Kontrazeptiva. Besonders bei der ersten Verordnung einer Pille sollte dies bedacht werden. (KG)

Quelle: Drife, JO: The third generation pill controversy ("continued") - the risks are still small compared with those of pregnancy, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 323 (2001), Seiten: 119-120: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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