Rosacea

Praxis-Depesche 4/2018

Erhöhte gastrointestinale Risiken

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass eine pathogenetische Beziehung zwischen der Rosacea und verschiedenen gastrointestinalen Erkrankungen besteht. Diese Beobachtung konnte jetzt in einer Kohortenstudie bestätigt werden.

Anhand Daten von knapp 50 000 Rosacea- Patienten und ca. 4,3 Mio. Kontrollpersonen analysierte man die Häufigkeit einer neu aufgetretenen Zöliakie, Morbus Crohn (MC), Colitis ulcerosa (CU), Helicobacter pylori-Infektion, Reizdarm und intestinale bakterielle Fehlbesiedlung. Bezüglich vieler dieser Krankheiten zeigten die Rosacea-Patienten ein erhöhtes Risiko. Bei Zöliakie stieg es um das 1,46-fache, bei MC um das 1,45-fache, bei CU um das 1,19-facheund bei Reizdarm um das 1,34-fache. Kein Zusammenhang ergab sich bei der Helicobacter-pylori-Besiedlung und der intestinalen bakteriellen Fehlbesiedlung. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass man bei Rosacea- Patienten immer an das Vorliegen einer solchen Erkrankung denken und bei entsprechenden Symptomen auch danach fahnden sollte.
Als mögliche Ursache für den pathogenetischen Zusammenhang wird unter anderem eine gleiche genetische Prädisposition oder unterschiedliche Manifestationen derselben Grunderkrankung diskutiert. Interessant ist auch, dass sich unter einer antibiotischen Therapie der Darmerkrankungen die Hautsymptome nicht selten verbessern. Andererseits könnte es sich bei der Rosacea auch um eine Nebenwirkung der bei MC und CU häufig eingesetzten Steroide handeln. PS
Quelle:

Egeberg A et al.: Rosacea and gastrointestinal disorders ... Br J Dermatol 2017; 176: 100-6

ICD-Codes: L71.9

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