Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie wurden die Daten von 248 Frauen (18 bis 49 Jahre alt), die einen Myokardinfarkt erlitten hatten, mit den Daten von 925 gleich alten Frauen ohne Infarkt verglichen. 217 Patientinnen und 763 Kontrollen wurden auf das Vorhandensein des Faktor V-Leidens und der G20210A-Mutation im Prothrombin-Gen getestet. Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, hatten ein höheres Infarkt-Risiko (Odds Ratio 2,0) als Frauen, die keine Pille genommen hatten. Bei Verwendung von oralen Kontrazeptiva der zweiten (z. B. mit Levonorgestrel) bzw. dritten Generation (z. B. mit Desogestrel oder Gestoden) wurde eine OR von 2,5 bzw. 1,3 ermittelt. Das Vorhandensein der prothrombotischen Mutation und die Östrogendosis beeinflussten das Risiko nicht. Ein besonders hohes Infarkt-Risiko hatten Raucherinnen (OR 13,6), Diabetikerinnen (OR 17,4) und hypercholesterinämische Frauen (OR 24,7) der Pillen-Gruppe.
Myokardinfarkt und orale Kontrazeption
Praxis-Depesche 8/2002
Erhöhtes Risiko durch Kontrazeptiva der zweiten Generation
Es wurde untersucht, ob unterschiedliche Gestagen-Typen, die Östrogendosis und prothrombotische Mutationen das Myokardinfarkt-Risiko beeinflussen.
Quelle: Chasan-Taber, L: Oral contraceptives and myocardial infarction - the search for the smoking gun, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 345 (2001), Seiten: 1841-1842: , Zeitschrift: , Ausgabe ()