Diabetische Retinopathie

Praxis-Depesche 6/2015

Erhöhtes Risiko für Insult und Blutungen?

Eine britische Forschergruppe stellte die Hypothese auf, dass Diabetiker mit Retinopathie und Vorhofflimmern ein höheres Risiko für Schlaganfall, Thromboembolie und schwere Blutung aufweisen. Geprüft wurde diese in einer großen Real-world-Kohorte.

Die Daten der Kohorte stammten aus dem Loire Valley Atrial Fibrillation Projekt. Von den 8962 Patienten mit Vorhofflimmern wurden 1409 (16%) mit dokumentiertem Diabetes identifiziert. Von diesen wiesen 1,8% eine diabetische Retinopathie auf.
Nach einem Follow-up von 31±36 Monaten ergab sich für Diabetiker ohne Retinopathie ein im Vergleich zu Patienten ohne Diabetes ein 1,3- fach erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Thromboembolie. Bei Patienten mit Diabetes und Retinopathie lag das Risiko 1,58-fach höher. In der multivariaten Analyse stellte sich hingegen eine diabetische Retinopathie nicht als unabhängiger Prädiktor für Schlaganfall/Thromboembolie oder schwere Blutungen heraus.
Die Bruttoraten von Schlaganfall/Thromboembolien erhöhten sich in dieser prospektiven Studie schrittweise, wenn Patienten ohne Diabetes aber mit Vorhofflimmern mit Diabetikern ohne bzw. mit Retinopathie verglichen wurden.
Erstmals wurde gezeigt, dass eine diabetische Retinopathie kein unabhängiger Prädiktor für Schlaganfall, Thrombo embolien oder schwere Blutungen ist. GS
Quelle:

Lip GYH et al.: The impact of associated diabetic retinopathy ... Chest 2015; 147:1103-10

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