Schon länger besteht der Verdacht, dass Zoster mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und koronare Herzerkrankung (KHK) einhergeht. Einer aktuellen Langzeitstudie zufolge ist die Risikosteigerung enorm hoch und hält auch ausgesprochen lange an. Die Zoster-Impfung rückt als Schutzmaßnahme damit noch mehr in den Vordergrund.
In der prospektiven Längsschnittstudie wurden die Daten von 173.590 Frauen und 31.440 Männern ohne Schlaganfälle oder KHK in der Vorgeschichte ausgewertet. Alle zwei Jahre wurden die Teilnehmer:innen – allesamt tätig in Gesundheitsberufen – per Fragebogen u. a. zum Neuauftreten von kardiovaskulären Erkrankungen befragt. Obwohl die Gürtelrosefälle und die anschließenden koronaren Ereignisse von den Teilnehmer:innen selbst gemeldet wurden, ergaben Gegenkontrollen mit den behandelnden Ärzt:innen, dass die Selbstauskünfte verlässlich waren.
Die Analyse ergab, dass Erwachsene mit Zoster ein um fast 30 % höheres Risiko hatten, später einen Schlaganfall zu erleiden oder eine KHK zu entwickeln. Das Risiko für einen ersten Schlaganfall war bei Zoster in der Vorgeschichte um bis zu 38 % höher als bei Menschen ohne Zoster, eine KHK war um 25 % wahrscheinlicher. Dass die Risikoerhöhung auch bei jungen Erwachsenen nachgewiesen wurde, spricht dafür, dass die Risiken noch bis ins höhere Alter bestehen bleiben. Zudem ergab sich für Zoster-Patient:innen ein höheres Risiko, zwölf Jahre oder länger an Herz-Kreislauf-Problemen zu leiden.
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