Praxis-Depesche 22/2004

Erst Angst, dann Depression

Treten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Angst- oder Panikstörungen auf, so ist ihr Risiko, später eine Major Depression zu entwickeln, deutlich erhöht.

Im Rahmen einer Studie wurden 2548 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren mit dem Munich-Composite International Diagnostic Interview zu Beginn sowie nach zwei und vier Jahren befragt. Mit dem Fragebogen lassen sich Symptome von 48 mentalen Störungen und ihr Verlauf abschätzen. Alle Angststörungen waren mit einem signifikant erhöhten Risiko für eine spätere Major Depression verbunden (OR 2,2), wobei die generalisierte Angststörung das höchste, spezifische Phobien das geringste Risiko aufwiesen. Depressionen entwickelten sich häufiger bei mehr als einer Angststörung, bei gleichzeitig auftretenden Panikstörungen und vor allem bei schwerer Beeinträchtigung durch die jeweilige Angststörung.

Quelle: Bittner, A: What characteristics of primary anxiety disorders predict subsequent major depressive disorder?, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL PSYCHIATRY, Ausgabe 65 (2004), Seiten: 618-626

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