Typ-2-Diabetes: Wenn orale Therapie nicht ausreicht

Praxis-Depesche 1/2019

Erst GLP-1-Rezeptoragonist, dann Insulin

Zur Behandlung der Hyperglykämie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes haben die Amerikanische Diabetesgesellschaft und die European Association for the Study of Diabetes jetzt ein neues Konsensus-Statement publiziert. Darin wurden jetzt auch die neuesten Ergebnisse zu Glukagon-like-Peptide-1-Rezeptoragonisten (GLP-1) berücksichtigt.

Das führte zu wichtigen Neuerungen. So empfehlen diese Leitlinien für die meisten Typ-2-Diabetiker, die mit oralen Antidiabetika in Monotherapie oder dualer Kombination den Ziel-HbA1c-Wert nicht erreichen, den Einsatz eines GLP-1-Rezeptoragonisten in Betracht zu ziehen, statt gleich ein Basalinsulin. Lang wirksame GLP-1-Rezeptoragonisten sind bei Patienten, die metabolisch nicht komplett derangiert sind, besser als Basalinsuline, so ein Experte auf der Veranstaltung von Lilly. Auch die glykämische Einstellung ist mindestens gleich gut. Alternativ kommt bei Patienten ohne KHK und Niereninsuffizienz, bei denen die Gewichtskontrolle im Mittelpunkt steht, auch ein SGLT2-Hemmer in Betracht (dabei eGFR beachten). 
Mit REWIND wurde vor kurzem eine weitere Outcome-Studie vorgelegt, die die kardiovaskuläre Unbedenklichkeit von Dulaglutid bei Typ-2-Diabetikern prüfte. Dulaglutid ist ein lang wirksamer GLP-1-Rezeptoragonist und wird einmal wöchentlich gegeben. Der primäre kombinierte Wirksamkeitsendpunkt beinhaltete kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Herzinfarkt und nicht-tödlichen Schlaganfall. Das Medikament führte zu einer signifikanten Verringerung der schweren kardiovaskulären Ereignisse. HB
Quelle:

Symposium„CV-Protektion bei Typ-2-Diabetes: Neue Studien, neue Möglichkeiten“, Wiesbaden, 9.11.2018, im Rahmen der gemeinsamen Tagung der DDG und DAG, 

 

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