Schätzungen zufolge ist jährlich ein Fünftel der deutschen Bevölkerung von einer Influenzainfektion betroffen. Dennoch ist die Impfquote insgesamt rückläufig, wobei man mit 30 % bei den Über-60-Jährigen noch weit unterhalb der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebenen Zielmarke von 75 % liegt. Die Prävention von Influenza hat sich das Unternehmen Seqirus auf die Fahne geschrieben. Im September diesen Jahres gab der Impfstoff-Hersteller den Start der Auslieferung des neuen Zellkultur-basierten Vakzins Flucelvax® Tetra an deutsche Apotheken und Großhändler bekannt.
Gegenüber herkömmlichen Ei-basierten Impfstoffen hat die Herstellung in der Zellkultur den Vorteil, dass sich die Viren bei der Vermehrung nicht mehr an die Umgebung Hühnerei anpassen müssen, wie Dr. Philipp Beinker, Wiesbaden, auf einer Veranstaltung von Seqirus ausführte.
Durch den Wirtswechsel von Huhn zu Mensch können sich die antigenen Eigenschaften des Virus verändern, was zu einer verringerten Wirksamkeit des Impfstoffs führen könnte. Bei Herstellung in der Zellkultur besteht das Risiko dieser sogenannten „Ei-Adaptation“ hingegen nicht, wodurch eine hohe Übereinstimmung mit den ursprünglich zirkulierenden Viren und somit ein hoher Impfschutz erreicht werden kann.
In den USA ist die Zellkultur-basierte quadrivalente Formulierung bereits seit 2016 verfügbar, Ende vergangenen Jahres folgte schließlich die europaweite Zulassung von der Europäischen Kommission. Indiziert ist Flucelvax® Tetra für die Influenzaprophylaxe bei Erwachsenen und Kindern ab neun Jahren. RG