Dänische Forscher weisen auf die Tatsache hin, dass Metformin als Standardpräparat bei Typ-2-Diabetes die Zusammensetzung der Magenflora verändert und somit ein potenzieller Störfaktor in bisherigen Studien war. Um die Hypothese zu prüfen, untersuchten sie, inwieweit Patienten mit Prädiabetes, aber ohne Metformin-Therapie, bereits Veränderungen in der Magenflora aufweisen. Bei 134 prädiabetischen und 134 gesunden Probanden mit normaler Glucoseregulation wurde die Magenflora untersucht. Dabei zeigte sich, dass ein Prädiabetes mit einer deutlich verringerten Anzahl an Bakterien der Gattung Clostridium und Akkermansia muciniphila verbunden war. Außerdem korrelierte die Abnahme in der Diversität des Mikrobioms negativ mit Glucose- und Insulin- sowie C-Peptid-Spiegeln im Fastentest. Interessanterweise ähnelt das spezifische Mikrobiom-Profil der Prädiabetes-Patienten dem Mikrobiom bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, atopischer Dermatitis und kolorektalem Karzinom. Dies könnte auf eine gemeinsame Grundlage der Veränderungen im Mikrobiom schließen lassen, da alle Erkrankungen mit Entzündungsprozessen assoziiert sind. SB
Mikrobiom-Profil
Praxis-Depesche 9/2018
Erwünschte Diversität der Magenflora
Im Gastrointestinaltrakt des Menschen wohnen viele Millionen verschiedene Mikroorganismen, welche weitaus mehr Einfluss auf unsere Gesundheit haben, als lange angenommen. Eine wichtige Rolle spielen sie unter anderem bei Diabetes.
Quelle:
Allin KH et al.: Aberrant intestinal microbiota in individuals ... Diabetologia 2018; 61(4): 810-20