Glutensensitive Enteropathie

Praxis-Depesche 12/2000

Erwachsene Zöliakie-Patienten vertragen Hafer gut

Neben Weizen, Gerste und Roggen mussten Patienten mit glutensensitiver Enteropathie bisher auch Hafer meiden. Das könnte sich jetzt ändern.

In einer randomisierten finnischen Studie erhielten 40 Erwachsene mit neu diagnostizierter Zöliakie und 52 Patienten in Remission sechs bis zwölf Monate lang entweder Hafer enthaltende glutenfrei Kost oder ein konventionelle glutenfreie Diät. Ein schwerer, steroidpflichtiger Enteropathie-Verlauf stellte ein Ausschlusskriterium dar. Alle Haferprodukte wurden streng auf Verunreinigungen mit anderen Getreidearten kontrolliert. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden Gliadin- und Retikulin-Antikörper im Serum als Indikatoren der humoralen Immunantwort und die Zahl der intraepithelialen Lymphozyten (IEL) im Duodenum als Marker der lokalen Immunantwort gemessen. Der mittlere Hafer-Konsum lag bei 30 bis 50 g/d in der Hafer-Gruppe. Weder bei Patienten mit neu diagnostizierter Zöliakie noch bei Patienten in Remission hatte Haferverzehr einen Einfluss auf die Gliadin- und Retikulin-AK, verglichen mit der Kontrollgruppe. Die IEL-Zahl ging ebenfalls bei den neuen Zöliakie-Fällen in beiden Diät-Gruppen zurück und blieb bei allen Remissions-Patienten konstant. Sechs Patienten unter haferhaltiger Diät und fünf unter konventioneller glutenfreier Diät brachen die Studie ab, obwohl die Untersucher bei keinem Nebenwirkungen feststellen konnten.

Quelle: Janatuinen, EK: Lack of cellular and humoral immunological responses to oats in adults with coelaic disease, Zeitschrift: GUT, Ausgabe 46 (2000), Seiten: 327-331

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x