Hyperlipidämie

Praxis-Depesche 9/2002

Es gibt Unterschiede bei den Statinen

Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften weist Pravastatin ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil auf. Seine in kontrollierten Studien bestätigte Verträglichkeit macht es für ältere, multimorbide Herz-Kreislauf-Patienten besonders geeignet.

Der spezifische Wert des einzigen CSE-Hemmers mit einer Zulassung für die Primär- und die Sekundärprävention der KHK liegt nicht nur im Ausmaß der Cholesterinsenkung. Daneben zeigt die Substanz vasoprotektive Zusatzeffekte, insbesondere plaquestabilisierende Eigenschaften, antithrombotische Effekte, Verbesserungen der Endothelfunktion sowie Dämpfung der entzündlichen Vorgänge bei der Atherogenese. In Studien hat sich gezeigt, dass die Substanz nicht nur die Rate an kardiovaskulären Ereignissen, sondern auch die Gesamtmortalität reduziert. Pravastatin senkt den Lipidgehalt im Inneren der Plaque und vermindert die Aktivität und Anzahl der Makrophagen. Da es die Proliferation von glatten Muskelzellen nicht behindert, verstärkt sich die fibröse Kappe der Plaque und stabilisiert sie, so dass Rupturen verhindert werden. Die bei Hypercholesterinämien erhöhte Neigung zur Thrombusbildung wird verringert und die Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion unterbunden. Das C-reaktive Protein wird gesenkt. Die gemeinsame Auswertung der drei großen Studien WOS, CARE und LIPID im Prospective Pravastatin Pooling Project (PPP) belegt die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Pravastatin in 112 000 Patientenjahren. Zu den pharmakologischen Besonderheiten von Pravastatin gehört seine ausgeprägte Hydrophilie, die ein Eindringen in Muskelzellen verhindert. Dazu kommt die praktisch fehlende Metabolisierung über CYP-Isoenzyme und die geringe Proteinbindung, durch die Arzneimittel-Interaktionen minimiert werden. (LM)

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