Demenz

Praxis-Depesche 11/2011

Es ist nicht immer Alzheimer

Eine 70-jährige Patientin kam in die Klinikambulanz wegen Verwirrtheitszuständen und zeitweiligem Gedächtnisverlust seit vier Monaten. Bei neuropsychologischen Tests fielen Erinnerungslücken auf. Der Mini-Mental-State-Score betrug 26/30. EEG und zerebrales CT blieben ohne Befund. Der Liquor zeigte allerdings eine sterile lymphozytäre Meningitis. Im MRI stellte sich eine symmetrische Signal- Abnormität im Hippocampus dar.

Man stellte die Diagnose einer limbischen Enzephalitis, verursacht durch nicht identifizierte Autoantikörper, und verabreichte drei Zyklen Cyclophosphamid und Kortikosteroide. Der Zustand der Frau verbesserte sich daraufhin. Nach einem Jahr hatten sich die Liquor-Befunde gebessert und die MRI-Signale im atro- phierten Hippocampus abgeschwächt. Ein Rezidiv nach 18 Monaten sprach gut auf zehn Zyklen Plasmaaustausch an.

Die limbische Enzephalitis kann mit verschiedenen Antikörpern einhergehen und paraneoplastischer Natur sein. Zu den Differenzialdiagnosen gehören in- fektiöse Enzephalitis, steroidempfindliche Autoimmun-Enzephalopathie, Gliom oder lymphomatöse Infiltration und Wernicke-Korsakoff-Enzephalopathie. Bei älteren Patienten ist eine Verwechslung mit Morbus Alzheimer möglich. Dagegen sprachen in diesem Fall die kurze Anamnese und der MRI-Befund.

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