Depressive mit akutem Koronarsyndrom (ACS)

Praxis-Depesche 9/2018

Escitalopram verbessert die Prognose

Die Depression bei ACS-Patienten ist ein unabhängiger Risikofaktor für ein erneutes kardiovaskuläres Ereignis und somit auch für das Überleben. Der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Escitalopram kann die Prognose verbessern.

In der randomisierten Plazebo-kontrol- lierten Studie erhielten 300 depressive ACS-Patienten über 24 Wochen entweder Escitalopram 5, 10, 15 oder 20 mg tgl. oder Plazebo. Der primäre Endpunkt der Studie war MACE, die Kombination aus Gesamtmortalität, Myokardinfarkt und PCI. Als sekundäre Endpunkte wurden die einzelnen Komponenten, also Gesamtmortalität, kardiovaskuläre Mortalität, Myokardinfarkt und PCI ausgewertet.
Die Ergebnisse von allen randomisierten Patienten konnten ausgewertet werden, wobei das mittlere Follow up bei 8,1 Jahren lag. 61 Patienten der Escitalopram-Gruppe (40,9%) und 81 Patienten in der Plazebo-Gruppe (53,6%) erreichten den primären Endpunkt (HR 0,69; p=0,03). Dies entspricht einer Risikoreduktion unter Escitalopram von 31%. Die Gesamtmortalität betrug unter Escitalopram 20,8% gegenüber 24,5% unter Plazebo (HR 0,82, p=0,43). Somit wurde das Sterberisiko um 18% reduziert. Das Risiko für kardialen Tod wurde durch Escitalopram um 21% verringert (10,7% vs. 13,2%; HR 0,79). Die Vergleichszahlen für Myokardinfarkt waren 8,7% vs. 15,2% und für PCI 12,8% vs. 19,9%. PS
Quelle:

Kim JMet al.: Effect of escitalopram vs placebo treatment for depression on long-term cardiac outcomes in patients with acute coronary syndrome. JAMA 2018; 320(4): 350-7

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