Eine 44-jährige Frau stellte sich mit hohem Fieber, Arthralgien und Exanthem vor. Bei Befragung gab sie an, dass bei ihr auch schon einmal eine autoimmune Thyreoiditis diagnostiziert worden sei. Da stellte sich den Behandlern die Frage, ob die aktuellen Beschwerden damit in Zusammenhang zu bringen seien ...
Die plaqueförmigen Exantheme an Stamm und Extremitäten wurden biopsiert, und man fand eine diffuse Infiltration der Dermis mit reifen neutrophilen Granulozyten zusammen mit einem superfiziellen Ödem. Zudem sah man interstitielle Leukozytenfragmente, aber keine Zeichen einer Vaskulitis.
Man diagnostizierte eine akute febrile neutrophile Dermatose – eine seltene, akute, hochfiebrige Systemerkrankung mit Störung des Allgemeinzustandes, Arthralgien, neutrophiler Leukozytose und Exanthem. An der
Haut wird das „Sweet“-Exanthem durch multiple, disseminierte, schmerzhafte, papulöse oder plaqueförmige Erhabenheiten charakterisiert.
Die Pathophysiologie der Autoimmun-Inflammation teilt sich das Sweet-Syndrom mit der autoimmunen Thyreoiditis (AIT). Diese Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow und Autoimmunthyreoiditis Hashimoto) gelten als die Haupt-Trigger für die Dermatose.
Entwickeln Patienten also eine Hauterkrankung, die verdächtig nach einer akuten febrilen neutrophilen Dermatose aussieht, sollte man auch nach
Schilddrüsen-Autoantikörpern suchen.
CB