Eine Studie gibt einen Überblick über die Methoden, die zur Messung extrazellulärer Vesikelkonzentrationen im klinischen Umfeld eingesetzt werden können, von der Plasmaaufbereitung bis hin zu extrazellulären Vesikelmessverfahren. Auch die Herausforderungen bei der Verwendung extrazellulärer Vesikel als Biomarker werden aufgezeigt. Extrazelluläre Vesikel sind membrangebundene Bläschen, die Proteine, Lipide, RNA und microRNA enthalten. Sie können sowohl aus gesunden als auch aus gestressten Zellen stammen und bieten eine Momentaufnahme der Ursprungszelle unter physiologischen und pathologischen Bedingungen. Bei Lebererkrankungen treten verschiedene Prozesse auf, die zur Freisetzung extrazellulärer Vesikel führen können.
Extrazelluläre Vesikel könnten somit nützliche Instrumente zur Bewertung von Aktivität und Fibrose bei nicht alkoholischer Fettlebererkrankung, zur Vorhersage des Risikos einer Reaktivierung des Hepatitis- B-Virus, zur Vorhersage von Komplikationen und Sterblichkeit bei Zirrhose, zur Erkennung von hepatozellulärem Karzinom im Frühstadium, zur Erkennung einer malignen Transformation bei primär sklerosierender Cholangitis und zur Vorhersage des Outcome bei akutem Leberversagen sein. Einige extrazelluläre Vesikel-Subpopulationen wurden bereits in prospektiven Studien bei Leberzirrhose, alkoholischer Lebererkrankung und hepatozellulärem Karzinom untersucht. Bei anderen Lebererkrankungen müssen die extrazellulären Vesikel erst noch validiert werden. In den Leitlinien zur extrazellulären Vesikelforschung wird die Bedeutung von Parametern wie Reinheit, extrazelluläre Vesikelstruktur, physikalische Eigenschaften und Markerlokalisierung stark hervorgehoben, wie beispielsweise
- Nüchternblutproben bevorzugen
- Wenn möglich, Proben im gleichen Zeitraum entnehmen
- Antikoagulans an die nachfolgende Analyse anpassen: Citrat, EDTA oder Natriumfluorid/ Kalium
- Antikoagulanzien auf Heparinbasis vermeiden
- Für Venenpunktion 21-Gauge-Nadeln oder größer verwenden
- Nach der Venenpunktion rasch die Manschette entfernen, die ersten 2-3 ml verwerfen
- Hämolysierte Proben nicht analysieren.
Leider werde ihre Bedeutung für die klinische Forschung in den Leitlinien weniger explizit behandelt, so die Autoren mit Bedauern. VW