Therapie des Melanoms

Praxis-Depesche 6/2000

Faktoren, die die Behandlung verzögern

Früh erkannt und adäquat exzidiert, ist die Prognose des Melanoms gut - in fortgeschrittenen Stadien dagegen oft infaust. In einer Deutsch-Schweizerischen Studie wurde untersucht, welche Faktoren den Behandlungsbeginn verzögern.

Bei 25% von 429 Patienten mit gesichertem Melanom, die zwischen Januar 1993 und Juni 1996 operiert worden waren, verging zwischen der ersten Wahrnehmung eines verdächtigen Pigmentflecks und der Operation mehr als ein Jahr. 67% der Frauen und 45% der Männer hatten das Melanom selbst entdeckt. Die drei dominierenden klinischen Symptome waren: Farbveränderung (Dunklerwerden), Größenzunahme und zunehmende Erhabenheit eines Pigmentflecks. Der wichtigste Faktor, der zu einer Verschleppung des Behandlungsbeginns führte, war die Fehldiagnose durch den zuerst konsultierten Arzt (18% der Fälle!). Patienten, die das Melanom selbst entdeckt hatten, wurden signifikant später behandelt als Patienten, die von jemand anderem auf einen verdächtigen Naevus aufmerksam gemacht wurden. Auch die Lokalisation spielte eine Rolle: Melanome im Kopf- und Halsbereich wurden später behandelt als Melanome an anderen Körperstellen. (UB)

Quelle: Blum, A: Awareness and early detection of cutaneous melanoma: an analysis of vactors related to delay in treatment, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF DERMATOLOGY, Ausgabe 141 (1999), Seiten: 783-787

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