Praxis-Depesche 24/2002

Familiäres Prostata-CA: USA vs. Deutschland

Um epidemiologische Charakteristiken des hereditären Prostatakarzinoms in Deutschland zu analysieren, hat die Forschungsgruppe "Familiäres Prostatakarzinom" seit 1994 Daten von PCA-Familien gesammelt, in denen mindestens zwei Männer an PCA erkrankt sind.

Insgesamt konnten bislang 5750 Prostatakarzinom-Patienten kontaktiert werden. 19% der Fälle wurden als familiär identifiziert. In den meisten Familien (94%) sind höchstens drei Angehörige erkrankt. Große Prostatakarzinom-Familien mit mehr als fünf betroffenen Personen sind bei uns (2%) wesentlich seltener als in den USA (4,2 bis 4,8%). Die Auswertung der Stammbäume wies in 42% der Fälle auf einen autosomal-dominanten Vererbungsmodus hin. Bei den anderen Fällen handelt es sich entweder um einen X-chromosomalen oder rezessiven Erbgang. Dieser Vererbungsmodus ist in der nordamerikanischen Population deutlich seltener. Die verantwortlichen Gene sind noch weitestgehend unbekannt.

Quelle: Paiss, T: Das familiäre Prostatakarzinom in Deutschland, Zeitschrift: UROLOGE. AUSGABE A, Ausgabe 41 (2002), Seiten: 38-43

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x