Wiederbelebung

Praxis-Depesche 7-8/2020

Familienmitglieder erhalten seltener BCPR

Eine bevölkerungsbasierte Beobachtungsstudie untersuchte, ob es Unterschiede bei Herz-Kreislauf-Stillständen gibt, wenn die Betroffenen bei dem Vorfall in Gesellschaft von einem Familienmitglied oder von „Fremden“ sind.
Die Studie erfasste alle erwachsenen Patienten mit beobachtetem Herz-Kreislauf- Stillstand außerhalb des Krankenhauses in Niigata City, Japan, zwischen Januar 2012 und Dezember 2016. Es wurde unter denjenigen, die Wiederbelebungsmaßnahmen erhielten, unterschieden, ob diese von Familienmitgliedern begleitet worden waren oder von Nicht- Familienmitgliedern. 818 Herz-Kreislauf- Stillstände waren für diese Analyse geeignet, wobei 609 (74,4 %) Vorfälle von Familienangehörigen und 209 (25,6 %) von Nicht-Familienmitgliedern beobachtet wurden. Laut Regressionsanalyse erhielten Patienten mit Herz-Kreislauf- Stillstand, die von der eigenen Familie beobachtet worden waren, weniger wahrscheinlich Reanimationsmaßnahmen (BCPR) als diejenigen, die von Nicht- Familienmitgliedern gesehen wurden (42,7 % gegenüber 56,9 %; p=0,017). Unter den Patienten, bei denen eine BCPR durchgeführt worden war, war der Anteil derer, bei denen diese Maßnahme von einem Familienmitglied durchgeführt wurde, niedriger als der, bei denen ein Nicht- Familienmitglied tätig wurde (93,1 % vs. 97,5 %; p=0,011).
Die Autoren schlussfolgern, dass in dieser Community-basierten Beobachtungsstudie beim Herz-Kreislauf-Stillstand ein Familienmitglied mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine BCPR durchführt als ein Nicht-Familienmitglied. NM
Quelle: Sato N et al.: Disparities in bystander cardiopulmonary resuscitation performed by a family member and a non-family member. J Epidemiol 2020; doi: 10.2188/jea.JE20200068

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