Tamoxifen-Response korreliert mit mammographischer Dichte
In der International Breast Intervention Study-I (IBIS-I) konnte eine Primärprävention mit Tamoxifen bei 7154 Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko dieses innerhalb von 96 signifikant um 27% verringern. Eine frühere Analyse der Studie kam zu dem Ergebnis, dass mit der Tamoxifen-Therapie auch eine stärkere Abnahme der mammographischen Dichte verbunden war, die vor allem in den ersten 18 Monaten beobachtet wurde.
Da eine hohe mammographische Dichte vor allem bei jüngeren Frauen als Brustkrebs-Risikofaktor bekannt ist, ging Dr. Jack Cuzick, London, der Frage nach, ob die Abnahme der mammographischen Dichte der Brust ein Indikator für eine Response auf Tamoxifen sein könnte. Sie zogen für diese retrospektive Subgruppen-Analyse 120 Frauen heran, die nach der ersten Kontroll-Mammographie an einem Mammakarzinom erkrankt waren, und 943, bei denen dies nicht der Fall war.
Ein Vergleich der Mammographien, die zu Beginn, nach zwölf und nach 18 Monaten durchgeführt worden waren, ergab: Frauen, bei denen die mammographische Dichte der Brust unter Tamoxifen um mehr als 10% zurückgegangen war, hatten ein um 49% geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken als Frauen mit gleichbleibender Dichte. Dagegen lag das Risiko von Frauen, deren mammographische Dichte zugenommen hatte, 75% höher. Andere Faktoren wie Östrogenrezeptor-Status, Baseline-Dichte oder Menopausenstatus wirkten sich auf die Risikoreduktion nicht aus. Die Veränderung der mammographischen Dichte könnte somit als Prädiktor für das Ansprechen auf Tamoxifen herangezogen werden.
Trastuzumab bessert EFS in der neoadjuvanten Chemotherapie
Dr. Luca Gianni, Mailand, präsentierte die primäre Wirksamkeitsanalyse der NOAH-Studie (NeOAdjuvant Herceptin), der größten Studie, die den Einsatz von Trastuzumab zusätzlich zu einer Anthracyclin- und Taxan-basierten Chemotherapie bei HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom im neoadjuvanten Setting untersucht hat. Chemo plus Trastuzumab erhielten 115 Patientinnen, Chemo allein 113. Zusätzlich wurde eine Gruppe mit 99 HER2-negativen Kontroll-Patientinnen gebildet (nur mit Chemotherapie). Das ereignisfreie Überleben (EFS) in der Trastuzumab-Gruppe nach drei Jahren war mit 70,1% versus 53,3% signifikant besser als in der HER2-positiven Gruppe mit Chemotherapie allein. Zwischen der HER2-positiven und der HER2-negativen Kontrollgruppe zeigte sich in den ersten 18 Monaten kein Unterschied. Danach entwickelt sich die Situation für HER2-negative Patienten günstiger.
BIG-1-98-Update: Letrozol zeigt Überlebensvorteil
In der großen internationalen BIG-1-98-Studie wird die adjuvante Hormontherapie mit Tamoxifen und Letrozol nach Operation eines Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinoms bei postmenopausalen Patientinnen verglichen. Neue 76-Monats-Daten, die in San Antonio vorgestellt wurden, lassen die Überlegenheit eines Upfront-Einsatzes von Letrozol immer deutlicher werden. Erstmals hat sich für einen Aromatase-Inhibitor ein Vorteil im Gesamtüberleben gegenüber Tamoxifen ergeben, wie Prof. Henning T. Mouridsen, Kopenhagen, in San Antonio ausführte.
Der weitere Vergleich mit der Tamoxifen-Monotherapie war dadurch erschwert, dass 25,2% der Patientinnen nach der Entblindung der Tamoxifen-Monotherapie für immerhin 18 Monate mit Letrozol weiter behandelt worden waren. Deshalb wurde eine zusätzliche Analyse durchgeführt, bei der die Cross-over-Patientinnen nur bis zum Zeitpunkt des Wechsels berücksichtigt wurden. In dieser ergab sich eine Reduktion des Rezidivrisikos um 16%, des Risikos für Fernmetastasen um 19% und des Mortalitätsrisikos um 19%.
Zoledronsäure unterstützt neoadjuvante Chemotherapie
In der randomisierten, offenen multizentrischen AZURE-Studie wird der Nutzen einer zusätzlichen Therapie mit Zoledronsäure über fünf Jahre auf die Rezidivhäufigkeit im Rahmen einer adjuvanten oder neoadjuvanten Standardtherapie an 3360 prä- und postmenopausalen Frauen mit frühem Brustkrebs untersucht. Prof. Rob Coleman, Sheffield, stellte eine retrospektive Analyse bei 205 Patientinnen mit neoadjuvanter Chemotherapie vor. Hier wurde Zoledronsäure für sechs Monate verabreicht.
Nach Adjustierung für andere prognostische Faktoren betrug die mittlere Tumorgröße, die vor der Operation erreicht wurde, nach der neoadjuvanten Therapie plus Zoledronsäure 28,2 mm, in der Chemotherapie-Gruppe dagegen 42,4 mm. Dies entsprach einer signifikanten Reduktion um 33%. Eine komplette pathologische Response erzielten 10,9% versus 5,8% der Patienten. Nach den Worten Colemans handelt es sich um den ersten klinischen Hinweis auf einen direkten Antitumor-Effekt eines Bisphosphonats. AB