Pseudogicht und KPPD

Praxis-Depesche 23/2000

Fieberschübe durch Kalziumkristalle

In der neueren Literatur über die Kalziumpyrophosphat-Ablagerungskrankheit (KPPD) wird in gerade zwei Fällen erwähnt, dass diese auch mit Fieberschüben bis zu 40 °C einhergehen kann. Ein gutes Beispiel dafür, wie dieser häufig verkannte Zusammenhang zu aufwendigen und invasiven Fehlbehandlungen führen kann, ist ein Fallbericht aus Bern.

Eine 67-jährige Patientin mit St.-Jude-Prothese Nr. 21 wurde wiederholt mit Status febrilis und sehr schmerzhaften Arthral-gien in die Klinik eingewiesen. Da die mikrobiologischen Untersuchungen alle negativ waren, bestand schließlich Verdacht auf kulturnegative Endokarditis. Im Verlauf einer Antibiotika-Therapie entwickelte die Patientin Druck- und Bewegungsschmerz im rechten Handgelenk sowie 24 Stunden später hohes Fieber. Die röntgenologische Untersuchung erbrachte schließlich den Befund generalisierte Chondrokalzinose in mehreren Gelenken. Seither erhält die Patientin niedrig dosiertes Colchicin (2 x 0,5 mg/d) und ist beschwerdefrei.

Quelle: Aeberli, D: Fieber unklarer Ursache als Zeicher der Kalziumpyrophosphat-Ablagerungskrankheit, Zeitschrift: SCHWEIZERISCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT. JOURNAL SUISSE DE MEDECINE, Ausgabe 130 (2000), Seiten: 505-509

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