Neue Therapie bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkranung

Praxis-Depesche

Finerenon schützt Nieren und Herz

Seit Februar ist der selektive, nicht steroidale Mineralokortikoidrezeptor-Antagonist (nsMRA) Finerenon zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD) mit Albuminurie in Verbindung mit Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen zugelassen. In den Zulassungsstudien zeigte Finerenon das Fortschreiten der CKD erheblich bremsen und wirkte sich außerdem auch protektiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit aus.  

"Über 8 Mio. Menschen in Deutschland leiden an einem Typ-2-Diabetes, und bis zu 40 % von ihnen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine chronische Nierenerkrankung", betonte Prof. Thomas Ebert, Leipzig, auf einer Veranstaltung von Bayer Vital. Eine CKD im Kontext eines Typ-2-Diabetes steigert die Mortalität erheblich und stellt einen wichtigen kardiovaskulären Risikoprädiktor dar, weshalb die Früherkennung der CKD in dieser Patientengruppe besonders wichtig ist, so der Experte. Die klinische Diagnose einer CKD bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes stützt sich auf das Vorliegen einer Albuminurie (UACR ≥ 30 mg/g) und/oder einer eingeschränkten Nierenfunktion (eGFR < 60 ml/min/1,73 kg/m2), wobei eine genaue kardiovaskuläre Risikoprognose nur durch die kombinierte Betrachtung von eGFR und UACR möglich ist, erklärte Ebert. 

Selbst bei Typ-2-Diabetes-Patient:innen, die mit SGLT2- und RAS-Hemmern behandelt werden, bleibt ein hohes Risiko für ein Fortschreiten der CKD und kardiovaskuläre Ereignisse bestehen, ergänzte Dr. Christoph Wanner, Würzburg. Eine neue Option zur Behandlung der CKD bei Typ-2-Diabetes ist der nsMRA Finerenon, der in den Zulassungsstudien FIDELO-DKD und FIGARO-DKD untersucht wurde. An den Studien nahmen zusammengenommen über 13.000 Patient:innen mit Typ-2-Diabetes und unterschiedlichem Grad an CKD teil, die 1x tgl. 10 oder 20 mg Finerenon oder Placebo erhielten und im Median drei Jahre nachbeobachtet wurden. Eine gepoolte Analyse der beiden Studien untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie. Der kombinierte Nierenendpunkt  (Zeit bis Nierenversagen, anhaltender eGFR-Rückgang um ≥ 57 % gegenüber Baseline oder Tod durch Nierenversagen) konnte durch die Behandlung mit Finerenon, zusätzlich zur maximal verträglichen RAS-Therapie, signifikant um 23 % reduziert werden. Nach vier Monaten reduzierte Finerenon die UACR im Vergleich zu Placebo um 32 % und die niedrigere UACR blieb über die gesamte Behandlungsdauer über 48 Monaten hinweg beibehalten. 

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