Die amerikanische Zulassungsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) äußert Bedenken beim Einsatz wiederverwendbarer flexibler Ureteroskope, nachdem es vermehrt zu Problemen gekommen ist. Die Ursache sind Mängel in der Gerätepflege. Denn nach jedem Einsatz muss das Ureteroskop akribisch gereinigt, mehrfach inspiziert, getrocknet und sterilisiert werden – der Prozess umfasst oft mehr als 100 Schritte und nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Studien belegen, dass die hohen Standards nicht immer eingehalten werden (können) – die Folge sind Kontaminationen, Infektionen und Verletzungen. Mal wurden nach der Reinigung noch Reste an Protein, Hämoglobin oder ATB nachgewiesen, mal Spuren diverser Bakterien oder Pilze, darunter auch Uropathogene. Andere Kontrollen offenbarten Kratzer, Dellen oder abgeblätterte Kanal-Innenauskleidungen. An zwei Standorten führten solche Mängel nachweislich zu Infektionsausbrüchen multiresistenter Pseudomonas aeruginosa. Schäden am Kanal führten vereinzelt dazu, dass das Ureteroskop (oder Teile davon) stecken blieb oder den Harnleiter zum Teil stark verletzte.
In einigen Fällen wurde bei der Reinigung schlichtweg grob geschlampt, doch auch für engagierte Mitarbeiter:innen ist der Aufwand immens, die Prozedur komplex und zur Durchführung aller Reinigungsund Inspektionsschritte fehlt oft einfach die Zeit. Gleichzeitig sind die fragilen Ureteroskope ziemlich schadensanfällig – eine Reparatur ist im Median nach 27 Einsätzen oder 14-stündiger Gebrauchszeit fällig und entsprechend kostenaufwändig. Wer sich mit der Gerätepflege wiederverwendbarer flexibler Ureteroskope nicht zu 100 % sicher ist, greift also im Zweifel besser zu Modellen für den Einmalgebrauch. OB