Metastasierendes kolorektales Karzinom

Praxis-Depesche 12/2000

First-line-Therapie mit Fluorouracil und Irinotecan

Verschiedene Studien zeigen, dass Patienten mit metastasierendem kolorektalem Karzinom, die auf eine First-line-Therapie mit Fluorouracil nicht ansprechen oder deren Krebs wieder Progression zeigt, von einer Behandlung mit Irinotecan profitieren. Jetzt wurde untersucht, ob Fluorouracil im Rahmen der First-line-Therapie von vornherein mit Irinotecan kombiniert werden sollte.

In die Studie wurden 387 Patienten mit metastasierendem kolorektalem Karzinom aufgenommen, die (außer einer adjuvanten) bislang keine Chemotherapie erhalten hatten. Sie erhielten randomisiert entweder Fluorouracil plus Irinotecan (n = 199) oder nur Fluorouracil (n = 188). Alle Patienten bekamen zusätzlich Kalziumfolinat. Die Behandlung erfolgte nach Ermessen der jeweiligen Klinik wöchentlich oder zweiwöchentlich. Die Ansprechraten waren in der Irinotecan-Gruppe signifikant höher als in der Nicht-Irinotecan-Gruppe (evaluierbare Patienten: 49 vs. 31%; Intention-to-treat: 35 vs. 22%). Bei den Irinotecan-Patienten verging signifikant mehr Zeit bis zur Progression gegenüber den Nicht-Irinotecan-Patienten (im Mittel 6,7 vs. 4,4 Monate). Die Irinotecan-Patienten überlebten durchschnittlich 17,4 Monate, die Nicht-Irinotecan-Patienten 14,1 Monate. Grad-3- und -4-Nebenwirkungen waren zwar bei den Irinotecan-Patienten häufiger, in der Regel aber reversibel, nicht-kumulativ und beherrschbar.

Quelle: Douillard, JY: Irinotecan combined with fluorouracil compared with fluorouracil alone as first-line treatment for metastatic colorectal cancer:, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 355 (1999), Seiten: 1041-1047

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x