Wenn die BOT zur HbA1c-Kontrolle nicht mehr ausreicht

Praxis-Depesche 9/2020

Fixkombination als Lösung

Seit neun Monaten ist die erste Fixkombination aus Basalinsulin (Insulin glargin 100 E/ml) und GLP-1-Rezeptoragonisten (Lixisenatid 33 μg/ml) in Deutschland verfügbar. Sie kann eine sinnvolle Therapieoption für Patienten sein, deren HbA1c unter Metformin ± oralen Antidiabetika und mindestens 30 Einheiten Basalinsulin nicht im Zielbereich liegt.
Dr. Thorsten Siegmund, München, zufolge kann eine basalunterstützte orale Therapie (BOT) als „ausgereizt“ angesehen werden, wenn der HbA1c zu hoch ist, obwohl der Nüchternblutzucker nahezu im Zielbereich liegt. Eine weitere Dosissteigerung des Basalinsulin würde mit vermehrten insbesondere nächtlichen Hypoglykämien einhergehen. Es gelte daher, die erhöhten Blutzuckerwerte über den Tag zu senken. Dies kann mit einer Fixkombination von Basalinsulin und GLP-1-Rezeptoragonist (RA) gelingen. Die Zulassung der Fixkombination von Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid basiert u. a. auf der LixiLan-L-Studie mit über 700 erwachsenen Patienten mit Typ- 2-Diabetes, die unter einer BOT über mindestens sechs Monate keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle erreichten.
Nach 30 Wochen erreichten unter der Fixkombination signifikant mehr Patienten einen HbA1c-Wert von unter 7 % als unter dem Basalinsulin alleine (54,9 % vs. 29,6 %). Im Vergleich zu einer Basal-Bolus-Therapie traten unter der Fixkombination signifikant weniger Hypoglykämien pro Patientenjahr auf. Die Fixkombination wird einmal täglich injiziert, die Titration wird anhand des Insulinbedarf vorgenommen. In der Praxis sind die für die Fixkombination geeigneten Patienten Siegmund zufolge leicht zu identifizieren: Ihr HbA1c liegt oberhalb des individuellen Zielwertes, gleichzeitig ist der Nüchtern- Blutzuckerwert akzeptabel. MW
Quelle: Online Pressekonferenz: „Erstes Update aus Klinik und Praxis – die Fixkombination aus Basalinsulin und GLP-1-Rezeptoragonist“ 16.9.2020

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