Dr. Thorsten Siegmund, München, zufolge kann eine basalunterstützte orale Therapie (BOT) als „ausgereizt“ angesehen werden, wenn der HbA1c zu hoch ist, obwohl der Nüchternblutzucker nahezu im Zielbereich liegt. Eine weitere Dosissteigerung des Basalinsulin würde mit vermehrten insbesondere nächtlichen Hypoglykämien einhergehen. Es gelte daher, die erhöhten Blutzuckerwerte über den Tag zu senken. Dies kann mit einer Fixkombination von Basalinsulin und GLP-1-Rezeptoragonist (RA) gelingen. Die Zulassung der Fixkombination von Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid basiert u. a. auf der LixiLan-L-Studie mit über 700 erwachsenen Patienten mit Typ- 2-Diabetes, die unter einer BOT über mindestens sechs Monate keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle erreichten.
Nach 30 Wochen erreichten unter der Fixkombination signifikant mehr Patienten einen HbA1c-Wert von unter 7 % als unter dem Basalinsulin alleine (54,9 % vs. 29,6 %). Im Vergleich zu einer Basal-Bolus-Therapie traten unter der Fixkombination signifikant weniger Hypoglykämien pro Patientenjahr auf. Die Fixkombination wird einmal täglich injiziert, die Titration wird anhand des Insulinbedarf vorgenommen. In der Praxis sind die für die Fixkombination geeigneten Patienten Siegmund zufolge leicht zu identifizieren: Ihr HbA1c liegt oberhalb des individuellen Zielwertes, gleichzeitig ist der Nüchtern- Blutzuckerwert akzeptabel. MW