Mukoviszidose

Praxis-Depesche 4/2002

Fortschritte an mehreren Fronten

Eine Gentherapie der zystischen Fibrose (CF) wird erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen. Bis dahin kann auf bewährte und neue Therapieoptionen bei entzündlichen und infektiösen Lungenkomplikationen zurückgegriffen werden.

Morbidität und Mortalität der CF werden überwiegend von Entzündungen und Infektionen der Atemwege bestimmt. Die Applikation antibakterieller Substanzen in den Atemwegen durch Aerosol-Inhalation ist eine vielversprechende Perspektive. Mit einer inhalativen Tobramycin-Zubereitung konnten spirometrische Parameter verbessert und intravenöse Antibiotika eingespart werden. Derzeit wird auch die Wirkung kleiner Peptide mit antibiotischen Eigenschaften (Defensine) geprüft, die direkt in die Atemwege eingebracht werden können. Da Entzündungen in der Regel die Entwicklung von Bronchiektasen fördern, könnten antientzündliche Substanzen wie Prednison oder Ibuprofen bei CF sinnvoll sein, allerdings nicht als Langzeitanwendung. Die antientzündliche Wirkung von Makroliden wird untersucht. Zellkulturstudien zeigten, dass mit Substanzen wie Uridin-Triphosphat, Genistein, Phenylbutyrat und CPX zumindest eine teilweise Korrektur des CF-pathognomonischen transmembranären Ionentransportdefekts erreicht werden kann. Die gegenwärtigen Forschungsbemühungen konzentrieren sich auf die Überwindung der Schwierigkeiten auf dem Weg zur Gentherapie sowie neue Therapieoptionen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, die einen wesentlichen Beitrag zur Verlängerung der Lebenserwartung von CF-Patienten leisten könnten. (EJW)

Quelle: Tonelli, MR: New and emerging therapies for pulmonary complications of cystic fibrosis, Zeitschrift: DRUGS, Ausgabe 61 (2001), Seiten: 1379-1385

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