Basis der Untersuchung war die HUNT-Studie (Nord-Trøndelag Health Study). Die Population des Bezirkes Nord-Trøndelag in Norwegen umfasst 135 000 Einwohner, die als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung des Landes gelten. Die prospektive populationsbasierte Studie wurde in drei Wellen durchgeführt (1984-1986, 1995-1997, 2006-2008) und evaluierte die Teilnehmer mittels Fragebögen, klinischer Untersuchungen und Blutentnahmen. In die nun veröffentlichte Auswertung flossen die Daten von über 29 000 Personen ein. Dabei wurden zwei Gruppen verglichen: Befragte, die bei Einschluss keine GERD-Symptome hatten und bei der zweiten Befragung Sodbrennen und saures Aufstoßen berichteten (New-onset-GERD, n=510); und Teilnehmer, die zu keinem Zeitpunkt entsprechende Beschwerden nannten (No-GERD, n=14 406). Zwischen beiden Befragungen lagen im Durchschnitt ca. elf Jahre.
Zunehmendes Alter erhöhte das Risiko für New-onset-GERD um 1% pro Jahr. Bei Männern war das Risiko im Vergleich zu Frauen 19% geringer, Beschwerden zu entwickeln. Eine bessere Bildung senkte das Risiko ebenfalls (Odds Ratio 0,69). Zwischen BMI und dem Neuauftreten von GERD-Beschwerden fanden die Autoren eine „dosisabhängige“ Beziehung: Jede Zunahme des BMI um einen Punkt (=1 kg/m2) erhöhte das Risiko um 30%. Dabei war der Ausgangs- BMI irrelevant. Früheres und aktuelles Rauchen erhöhte die GERD-Gefahr für die Betroffenen ebenfalls (OR 1,37 bzw. 1,29). Auch das Beenden des Nikotinabusus war mit Sodbrennen & Co. assoziiert, aber nur wenn dabei auch der BMI um mindestens 3,5 anstieg.
Die dosisabhängige Beziehung zwischen BMI und GERD-Beschwerden, die unabhängig vom Ausgangs-BMI ist, wurde in dieser Studie nach Angaben der Autoren erstmals beschrieben. CB