Akuttherapie der Migräne

Praxis-Depesche 1/2003

Frovatriptan: nachhaltig wirksam, gut verträglich

Triptane werden von der DMGK bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken heute von Anfang an empfohlen und sollen auch bei Neueinstellungen bevorzugt werden. Seit November steht mit Frovatriptan eine vielversprechende Neuentwicklung zur Verfügung.

Im Migräne-Anfall werden vasoaktive Peptide freigesetzt, die an der Dura mater Schmerzen erzeugen. Triptane (5-HT1B/1D-Rezeptor-Agonisten) verhindern eine solche Peptidfreisetzung und die Weiterleitung der Schmerzsignale. Der neueste Vertreter dieser Wirkstoffklasse für die Akuttherapie der Migräne ist Frovatriptan. Mit 26 Stunden ist die Halbwertszeit von Frovatriptan wesentlich länger als die der anderen Triptane. Es hat die höchste agonistische Potenz am 5-HT1B-Rezeptor und spricht den 5-HT1D-Rezeptor ebenso gut an wie die anderen Triptane. Wichtig ist seine sehr starke Selektivität für zerebrale gegenüber Koronar-Gefäßen. Die Elimination erfolgt zu 38 bis 49% renal. Die Metabolisierung über CYP1A2 überschneidet sich nicht mit den Abbauwegen anderer in der Migränetherapie verwendeten Substanzen. Die lange Halbwertszeit wirkt sich sehr günstig auf das Problem des Wiederkehr-Kopfschmerzes (Recurrence) aus. Als durchschnittliche Recurrence-Rate wurde mit Frovatriptan bisher 17% ermittelt, während sie bisher mit Triptanen bis zu 40% betrug. Ein optimales Verhältnis zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit wird mit einer Dosis von 2,5 mg erreicht. Dabei gehen auch Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit zurück. Nebenwirkungen treten seltener auf als mit Sumatriptan. (LM)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x